Besuch Währungsmuseum – Entstehung unserer D-Mark
Am 10. August trafen sich Mitglieder unserer Ortsgruppe in Fuldatal-Rothwesten um das dort ansässige Museum „Deutsche Währungsreform“, die Geburtsstätte unserer Deutschen Mark zu besichtigen.
Hier, im Haus „Posen“ – Teil einer Kasernenanlage, liegt abseits, mitten im Wald – konnten wir die spannende Geschichte, die der Währungsreform am 20.06.1948 unmittelbar vorausging am Original Schauplatz nacherleben. In einem sehr anschaulichen Vortrag erfuhren wir die ganze Geschichte.
Spannend wie ein Krimi, die Geburtsstunde „unserer Deutschen Mark“ und das ganz in unserer Nähe. Am 20.06.1948 fand die Währungsreform in Westdeutschland statt. Voraussetzung für die Durchführung war eine Zusammenkunft vom 20.04. bis 08.06. 1948 von deutschen Finanzexperten und Vertretern der westlichen Alliierten, die gemeinsam an einem Tisch saßen, um die Grundlagen für diese Währungsreform zu formulieren / auszuarbeiten. Die Zusammenkunft fand unter strengster Geheimhaltung statt, die Teilnehmer selbst wussten nicht, wo sie sich befanden und wurden erst wieder „freigelassen“ als alles hieb- und stichfest war. Sie waren in einer Nacht- und Nebelaktion in einem Bus mit zugeschmierten Scheiben von Bad Homburg nach Rothwesten gebracht worden. Haus Posen war mit einem hohen Zaun umgeben, der rund um die Uhr von Wachsoldaten bewacht wurde, die Schießbefehl hatten, falls die deutschen Teilnehmer versuchen, das eingezäunte Gelände ohne Erlaubnis zu verlassen. Für die Öffentlichkeit war das Ganze in der Kaserne getarnt als Zwischenstation für verurteilte Nazis.
„Fazit Konklave
Das Konklave von Rothwesten war unabdingbare Voraussetzung für die gelungene Währungsreform 1948;
die Währungsreform war unabdingbare Voraussetzung für das Wirtschaftswunder in Westdeutschland;
das Wirtschaftswunder war die Grundlage des Vertrauens der Bürger in die neue Staatsform;
die neue Staatsform war Grundlage für die Westbindung der drei Westzonen.“
Aufgrund der strikten Geheimhaltung des Konklave gerieten die Vorgänge fast völlig in Vergessenheit. Erst als Alfons Kössinger die Geschichte der Kaserne erforschte, stieß er auf das Konklave und forschte weiter nach.
1994 konnte in dem bis dahin von der Bundeswehr genutzten Haus Posen ein Museum gegründet werden.
Als Ergebnis dieser und weiterer Nachforschungen wurde das Haus Posen wegen seiner ortsgeschichtlichen und wirtschaftsgeschichtlichen Bedeutung 2007 als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz gestellt
Das Museum ist einmalig, es ist eine „Erinnerungsstätte Währungsreform“ an dem Originalschauplatz. Und das vor unserer „Haustüre“. Hierher kommen Menschen von überall, um zu erfahren, wie die Grundlagen unseres „Wirtschaftswunders“ nach dem verlorenen 2. Weltkrieg entstanden sind.
Am 11.05.2011 gründete sich der Museumsverein „Währungsreform 1948“. Der Vereinszweck ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung, die Erhaltung der Ausstellung der Währungsreform 1948 sowie das Gedenken und die Erinnerung an das „Konklave“ in dem historischen Ort des ehemaligen Fliegerhorstes Rothwesten.
Im Anschluss an den Museumsbesuch fuhren wir in das 2 km entfernte Fuldafreizeitzentrum Knickhagen. Hier haben wir bei einem gemeinsamen Mittagessen (nach Karte) das Gehörte und Gesehene noch nachklingen lassen. Es war ein äußerst interessanter Vormittag.